Pressetexte zur Klangspielwiese
März 2019
Da ich schon lange keinen Scanner mehr im Einsatz habe, werde ich so nach und nach einige Pressetexte über meine Musik- Projekte hier eintippen und einstellen, die ich im Lauf der Zeit gesammelt habe.
Die älteren Texte sind weiter unten, die neueren oben.
6. Januar 2020
Vor einigen Tagen hatte ich ein Interview mit einer Frau von der Lippischen Landeszeitung. Sie hat einen Artikel zu meinen beiden Musik- Projekten gemacht. Dieser soll in den kommenden Tagen erscheinen.
10. 2. 2020
Hier ist der Artikel, erschienen am 10. Januar 2020, in der Lippischen Landeszeitung, Rubrik Nordlippe
Überschrift: "Man kann nichts falsch machen"
Untertitel: Walter von Lingen ermutigt seit 30 Jahren Menschen, Instrumente ohne Vorkenntnisse einfach auszuprobieren. In seiner Schwelentruper Klangspielstube stehen die kuriosesten Klangkörper.
Ein grosses Foto mit mir an den Stringboards.
Dörentrup- Schwelentrup.
"Musik machen kann so einfach sein": Das ist die Botschaft die Walter von Lingen seit zwei Jahrzehnten aus seiner Klangspielstube mitten im Wald funkt. Einmal im Monat ist das kleine Fachwerkhäuschen im Drecken zwischen Schwelentrup und Linderhofe Treffpunkt für Musikfans, Alt- Hippies und junge Leute. Dann stehen rund 100 Instrumente zum freien gemeinsamen Spiel für die Gäste bereit.
Und nicht nur dort: Der 60- Jährige ist auch mobil mit seiner Klangspielwiese inklusive Musikzelt unterwegs. Dabei sei er als Kind nur mässig begabt gewesen, sagt
Walter von Lingen. Doch als er von der Blockflöte zum fünftönigen Stringboard kam, hatte er sein musikalisches Aha- Erlebnis.
Aufgewachsen in einer Pastorenfamilie mit fünf Geschwistern nahe Hannover studierte Walter von Lingen zunächst Geografie in Göttingen. "aber das war nichts für mich", bekennt der Musikfan, der seit 30 Jahren seinen Lebensunterhalt mit Musik verdient, ohne jemals Musik studiert zu haben. "Gelernt habe ich nichts", sagt von Lingen. Er passt ganz typisch in die Aussteiger Genereation der 70er Jahre- mit dem Leben in einer Landkommune nahe Goslar und später in der Wohngemeinschaft im Schwelentruper Hexenhäuschen.
Seine Zeit von 1993 bis zur Ankunft in Lippe im Jahr 2000 beschreibt er so: " Ich war Reisender". Er lebte im Wohnmobil, war unterwegs von Festival zu Festival und lernte dort den Erfinder der Stringboards kennen. Dabei handelt es sich um zwei Meter grosse Riesen- Instrumente, die an eine Riesen- Geige erinnern. Vor 25 Jahren erwarb er zwei Stück- das war der Beginn seiner Laufbahn als Strassenmusiker.
"Das sind sie" sagt Walter von Lingen und zeigt auf die beiden dunkelblauen, stilvoll mit Sternen um ein Schalloch bemalten Instrumente, die in der Deele des Fachwerkhauses neben so exotischen Instrumenten wie Scruti- Box, Metallophon, Streichpsalter oder Daumenklavier aufgebaut sind.
Alle Instrumente haben eines gemeinsam: "Sie klingen zusammen immer gut. Man kann nichts falsch machen." sagt der Musiker.
Auch an rund zwanzig Terminen pro Jahr ist er mit seinem mobilen Musikzelt auf Dorffestten, der Landesgartenschau, im Seniorenheim oder Kindergarten zu Gast. Dabei macht er Menschen aller Generationen Mut, Instrumente auszuprobieren und musikalisch kreativ zu sein.
"Wir hatten hier in Schwelentrup wieder volles Haus", sagt von Lingen und denkt an die lange Silvester- Musik- Nacht, die, wie alle Klangspiestuben- Wochenenden für Walter von Lingen immer noch ein "wunderbares Projekt mit Musik und Gemeinschaft" ist.
Dann wird sein Haus am Freitag ab 19 Uhr und am Samstag ab 17 Uhr geöffnet.
"Zunächst wird gemeinsam gegessen", erklärt der Hausherr, der rund dreissig Stammgäste hat, die zum Teil von weit her anreisen. Ab 20 Uhr wird dann Musik gemacht- entweder auf der Deele des Hauses oder im Sommer am Lagerfeuer. "Wir spielen nichts nach. Die Musik entwickelt sich." Eingeladen zu dem privaten Musik- Treff per E- Mail.
Dann gibt es dort noch eine Einfügung (der Autorin, sf):
Einflüsse auf Jazz und Gospel
Pentatonische Musik, nach dem griechischen Wort penta (fünf) ist vor allem in Asien und Afrika verbreitet. Sie war bereits um 3000 vor Christus bekannt. "Anders als die europäische Zwölftonmusik ist die Fünftonmusik für Anfänger ohne Notenkenntnisse geeignet, weil sie sofort harmonisch klingt", sagt der Schwelentruper Walter von Lingen. Grund: Es fehlen die sogenannten Spannungstöne, die Dissonanzen erzeugen. Die Pentatonik ist in Musikstile wie Weltmusik, Jazz, Gospel, Rock, Blues und Pop eingeflossen.
Lippe Aktuell, 31. Mai 2017
Artikel: „Jubiläumsfeier mit Besucherrekord“ über das Yoga- Vidya- Musikfestival
Darunter: ein Foto aus dem Musikzelt
Text zum Foto: „Instrumente selbst ausprobieren: Besucher beim Musikfestival im Yoga- Vidya.“
HNA (Hessisch- Niedersächsische Allgemeine), 23. 9. 2016
Artikel: „30 Jahre für Jugendliche da“ über die Jugendhilfe Hann. Münden
Oben ein Foto mit mir und ein paar Kindern an Instrumenten
Text zum Foto: „ Spass beim Musizieren: Das Jubiläumsfest bot viele Mitmachaktionen für Gross und Klein- hier (von links)….. und Walter von Lingen
Im folgenden:
Ein Text aus der Broschüre vom Kinderrechtepreis 2016 des WDR über mein Musikprojekt.
Titel: Kinder haben Rechte
Die GewinnerInnen und Gewinner sowie weitere nachahmenswerte Projekte aus dem Wettbewerb.
Dort hatte ich mich zweimal hintereinander beworben, und bin immerhin in die Broschüre gekommen.
„Klangspielwiese
Unter dem Namen „Klangspielwiese betreibt Walter von Lingen eine ungewöhnliche Musikschule. Dort können Kinder alle erdenklichen Musikinstrumente ausprobieren und ohne Vorbildung einfach darauflosspielen. Der Musikschulleiter kreiert auf seinen grossen pentatonischen Instrumenten, sogenannten Stringboards, einen Klangteppich, zu dem die Kinder mit Schlag-, Streich- und Blasinstrumenten frei musizieren können.
Aus dem kreativen Spiel erwachsen Lebensfreude und Selbstvertrauen.“
Kontakt…..
Extertal- Spiegel August 2015
Ein Artikel über meine Arbeit
Titel: Sphärische Klänge aus dem Auenland
Von der Kraft der Musik/ Walter von Lingen ist seit fast 20 Jahren mit seinem Mitmach-Klangzelt unterwegs
Dörentrup-Schwelentrup.
Direkt am Fuße der Burg Sternberg, versteckt in einer Senke am Waldrand, lebt Walter von Lingen in einem urigen alten Fachwerkhaus von 1750. Vor 15 Jahren hat er mit seiner Freundin das leerstehende Gebäude entdeckt und als Wohngemeinschaft gemietet. Später kaufte er das idyllische Bauernhaus und begann, es zu sanieren und umzugestalten. Die Ortswahl in der Nähe der Musikburg ist kein Zufall, denn es war die Musik, die ihn damals nach Lippe führte.
„Dass ich tatsächlich einmal sesshaft werden würde, ist ungewöhnlich – denn damals war ich ein Reisender“, gesteht der 55-Jährige.
Seine unkonventionelle Lebensreise begann in Hannover, wo er 1959 als Pfarrerssohn geboren wurde. Seine Familie zog bald nach Osterode am Harz, wo er mit seinen fünf Geschwistern aufwuchs, zur Schule ging und Abitur machte.
„Nach dem Zivildienst begann ich in Göttingen ein Studium der Geographie, Botanik und Volkskunde. Schnell merkte ich aber, dass die rein theoretische Beschäftigung mit dieser Thematik zu trocken für mich ist. Ich wollte raus und als Gärtner arbeiten.“
Da er zu jener Zeit bereits eine Kommune kennengelernt hatte, die auf der rund 1000 Jahre alten Burg Lutter am Barenberge im Nordharz lebt, zog er dort ein.
„Wir lebten da mit teilweise bis zu 20 Personen, die verschiedene Werkstätten unterhielten. Ausserdem betrieben wir ein Tagungshaus. Alle Einnahmen gingen in eine gemeinsame Kasse und anfangs wurde auch die Küche zusammen geführt. Ich betreute den Garten für die Selbstversorgung und war für den Steinbackofen zuständig. An einem Tag in der Woche wurde gebacken, zum einen für die Bewohner und zum anderen belieferten wir Naturkostläden in der Umgebung. Das war eine echte Kommune“, erinnert er sich gern.
Ein Leben auf einer Burg dürfte in seiner Familie nicht ganz unbekannt sein, geht doch der Stammbaum der Familie von Lingen auf ein altes Adelsgeschlecht aus dem baltischen Raum zurück.
Zehn Jahre hat er auf Burg Lutter gelebt, bis er 1993 beschloss, das behütete Leben hinter den dicken Mauern aufzugeben. „Ich wollte selbstständiger werden und lernen, mit künstlerischer Arbeit meinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. So habe ich mich zunächst einem Freund angeschlossen und bin mit ihm auf die Reise gegangen.
Als Händler und Kunsthandwerker fuhren wir mit seinem Wohnbus quer durch Deutschland. Auf Musikfestivals haben wir unser Geld verdient“.
Von Lingen schnitzte kleine Anhänger, Ohrringe und andere Schmuckwerke aus Holz und verkaufte die Waren an seinem kleinen Stand.
1994 kaufte er sich einen alten Mercedesbus und fuhr auf eigene Faust los.
„Bei einer Veranstaltung habe ich Holger Brasen kennen gelernt, der sogenannte Oberton-Stringboards anfertigte“, erzählt er. Von Lingen kannte diese bereits und war fasziniert von dem Instrument.
Ein Stringboard ist ein Saiteninstrument, das aus sechs Doppelsaiten besteht, die mit Klöppeln angeschlagen werden und ähnlich wie eine Harfe klingt. „Gleich darauf bin ich zu Brasen gefahren und habe ihm zwei Stringboards abgekauft, denn es werden meistens zwei unterschiedlich grosse Instrumente gleichzeitig bespielt“, berichtet er von der entscheidenden Wendung in seinem Leben. Schon wenige Tage später war er damit als Strassenmusiker in verschiedenen Städten unterwegs.
Ab 1996 fuhr er mit Brasen und einem Freund probeweise mit einem Musikzelt auf einige Festivals und musizierten gemeinsam.
„Ich habe bei den Musiksessions eine fast heilige Stimmung und wirklich glückliche Menschen erlebt. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Da wurde in mir die Idee von dem Projekt eines Mitmach-Orchesters geboren.“
Bei einem Straßenmusikfestival 1998 in Osnabrück belegte von Lingen mit seiner ungewöhnlichen Musik den ersten Platz. In dessen Folge konnte er mit seinem Trio „CosmAcoustic“ Tonaufnahmen im Studio des Schlagzeugers der bekannten Indie-Band „Phillip Boa And the Voodooclub“ machen.
„Das Besondere an einem Stringboard ist, dass es pentatonisch aufgebaut ist. Das bedeutet, die Saiten werden nur auf fünf Tönen einer Tonleiter, ohne Halbtöne, gestimmt und klingen dadurch immer harmonisch zueinander. Gespielt werden keine festgelegten Stücke und es gibt auch keine Notenvorgaben. Die gesamte Musik wird intuitiv erzeugt. Je nach Gefühl und Einstimmung entstehen ganz neue Klangstrukturen“, erläutert der Künstler.
Durch einen Steg sind die Saiten in zwei Klangbereiche geteilt. Wird eine Saite angeschlagen, dann wird dieselbe Saite auch hinter dem Steg in Schwingungen versetzt, so dass weiteren Obertöne erklingen. „Durch diesen Obertonreichtum entstehen regelrechte Chöre, die enorm inspirierend sind. Viele Leute berichten, dass ihnen beim Hören dieser sphärischen Klänge Bilder im Kopf entstehen und sie sogar meditative Erfahrungen haben. Hierbei kann man eine echte tiefe Freude erleben. Das ist viel mehr als der oberflächliche Spaß, nach dem die meisten Menschen heute streben“, ist er überzeugt.
Zum Aufbau seiner Projekt-Idee begann von Lingen pentatonische Instrumente zu sammeln. „1998 übernahm ich dann das Musikzelt, das mein alter Freund Lutz Bönisch gebaut hatte.“
Schon seit vielen Jahren fuhr er regelmässig zu den Externsteinen, wo sich schon damals viele Naturverbundene, Esoteriker und Hippies trafen. „Dadurch war Lippe schon meine heimliche Heimat geworden“, sagt er lächelnd.
Einem Tipp folgend, verschlug es ihn dann mit seinem Musik-Zelt auch zum 50-Jahre-Musikburg-Jubiläum auf die Burg Sternberg. Da die Betreiberin Gundula Harlan danach die Organisation abgab und der Burg-Verein dies übernahm, wurde er dort Mitglied und im Jahr 2000 in den Vorstand gewählt.
In der Folge organisierte er Gauklertreffen, „Rock auf der Burg“ und das „Music-Art-Festival“ mit.
Im Glockenhaus der Burg konnte er ein Musik-Café, die eine Art musikalische Begegnungsstätte war, einrichten.
Als dies ab Sommer 2002 dort nicht mehr möglich war, verlegte er den Treffpunkt kurzerhand in sein Haus unterhalb der Burg.
Damit schlug er wieder eine neue Seite in seinem Lebensbuch auf. „Ich baute es in der Folgezeit zu einem musikalischen Gästehaus mit Übernachtungsmöglichkeiten um, wo ich mein Mitmach-Musik-Projekt verwirklichen konnte.“
In der grossen Diele hat er seine „Klangspielstube“ eingerichtet, wo Interessierte sich regelmäßig zum Musikmachen treffen. Rund herum an den Wänden hängt eine umfangreiche Instrumentensammlung aus aller Welt.
Für seine Musikprojekte hält er Stringboards, Obertongeige, Harfe, Tambura, Balaphone, Kalimbas, Scruti-Box, Flöten, Didgeridoos, Streichpsalter, Schlitztrommeln, Glockenspiele, Percussions und vieles mehr bereit. „Neben dem akustischen ist hier auch elektrisches Equipment vorhanden. Meist wird improvisierte Musik gespielt“.
Außerdem veranstaltet er unter dem Titel „Klangspielraum“ auch Workshops für Gruppen. Dabei werden zunächst die Instrumente vorgestellt und die Teilnehmer anschließend durch gemeinsame thematische Musikspielrunden geleitet.
„Dies kann auch für musikalische Laien, besonders Kinder, sowohl im Haus stattfinden, aber auch auswärts.“
Mit seinem bunten Regenbogenzelt ist er nach wie vor unter dem Namen „Klangspielwiese“ auf vielen Veranstaltungen vertreten. Es hat einen Durchmesser von fünf Metern und bildet eine Kreativraum für jung und alt zum gemeinsamen Musizieren.
Von Lingen gibt dabei auf seinen Stringboards einen „Klangteppich“ vor, zu dem jeder Teilnehmer auf den pentatonischen Instrumenten beliebig einsteigen kann.
Alle Klangkörper können dadurch harmonisch zusammenspielen.
So entsteht eine Weltmusik, bei der jeder schnell Erfolgserlebnisse hat.
„Da musikalische Vorkenntnisse nicht erforderlich sind, ist das spontane Mitmachen für Kinder, Erwachsene und Senioren geeignet. Ziel des gemeinsamen Musizierens ist es, sich selbst zu entdecken und auszudrücken. Es entsteht eine kreative Verbindung unter den Beteiligten, die enorm bereichert.“
Auf Schul-, Dorf- und Gemeindefesten sowie auf Festivals, Kunst- und Kulturmärkten stößt er damit auf große Resonanz. Sehr gut kommen seine Aktionen auch in Kindergärten, Senioren- und Behinderteneinrichtungen an.
Als weiteres Angebot stellt er sein Musik-Haus als „Klangspielplatz“ für Musiker zur Verfügung. „Hier können Bands oder Gruppen proben sowie meine Instrumente und die Musikanlage verwenden. Auch eigene Workshops sind möglich.“
Das von Wald und Wiesen umgebene Außengelände bietet Raum für gesellige Abende und einfache Gästezimmer können zum Logieren genutzt werden.
Immer wieder kommen seine fünf Geschwister zur Bandprobe hierher ins „Auenland“, wie sie die Idylle gern bezeichnen. „Im letzten Jahr haben wir als Familienband sogar zwei Auftritte.“
Darüber hinaus gab er Konzerte mit „CosmAcoustic“.
„Das waren Klangreisen meditativer Art durch die Welt der ungewöhnlichen Instrumente“, beschreibt von Lingen den Sound.
Neben den Festen, die er mit seinem Musik-Zelt in ganz Nord- und Mitteldeutschland bereist, ist er noch immer als Straßenmusiker unterwegs. So ganz kann er das freie Leben als Reisender doch noch nicht lassen.
Näheres auf der homepage www.klangspielwiese.de. Unter Klangspielwiese gibt es auch Videos bei YouTube und Infos bei Facebook.
Text und Fotos: Wulf Daneyko/privat
Walter von Lingen privat:
Alter: 55 Jahre
Familienstand: ledig
Beruf: freischaffender Künstler
Hobby: Musik, Esoterik, Astrologie
Dazu gibt es drei Fotos,
eins davon zeigt mich vor meinem Bus.
Untertitel: Walter von Lingen belädt seinen Mercedes- Bus für die nächste Veranstaltung.
Das zweite zeigt mich vor einem selbstgemalten Bild.
Text dazu: Ein Freund hat dieses Mandala gemalt, auf dem Walter von Lingen als Stringboardspieler abgebildet ist.
Das dritte: Ich mit einem Hackbrett in der Hand, Gitarren an den Wänden
Text: An den Wänden in der Klangspielstube hängt die umfangreiche Instrumentensammlung.
Nienburger Kreiszeitung 21. 10. 2014 über ein Konzert mit meiner Family Band
Emotional, philosophisch und freudig
Doppelkonzert der „von Lingen Family“ sowie von „Anne und Davy“ in der Kleinkunstdiele
Von Jana Wohlers
Bücken. Wenn neun Musiker zusammen auf der Bühne stehen und den Versuch wagen, gemeinsam Musik zu machen, kann einiges schiefgehen. Oder es funktioniert und harmoniert alles so gut, dass es dem Publikum grosse Augen und jede Menge Begeisterung entlockt. Letzteres war am Freitagabend in der Kleinkunstdiele in Bücken der Fall.
In einem Doppelkonzert stand das Verdener Liedermacherduo „Anne und Davy“ zusammen mit sechs Musikern der Familie von Lingen und Vollblutmusiker Hubertus Wehmeyer zusammen auf der Bühne.
Dabei steigerte sich die Spannung des Abends schrittweise.
Zuerst präsentierten sich Joachim von Lingen sowie „Anne und Davy“ mit Werken ihres gemeinsamen Albums „Räderwerk“. Es folgten die „von Lingen Family“, bestehend aus Joachim, Renate, Susanne, Walter, Monika und Jan sowie Hubertus Wehmeyer.
„Hubertus gehört eigentlich gar nicht zur Familie, er ist uns sozusagen glücklicherweise zugelaufen, scherzte Joachim von Lingen. Wehmeyer gehört seit Jahren zum engen Freundeskreis und teilt die Leidenschaft zur Musik.
Zum finalen Abschluss des Abends versammelten sich sowohl die gesamte „von Lingen Family“ als auch das Liedermacherduo „Anne und Davy“ auf der Bühne.
Die Musiker erzählten von ihrer Liebe zur Musik und den verschiedenen Wegen, ganz normale Erlebnisse, Erfahrungen und Gedanken in Worte zu verpacken.
Die Künstler zeigten sich mal emotional und nachdenklich, mal philosophisch und fragend, mal freudig in die Zukunft blickend.
Ihre Werke sind eben das, was sie selbst sind: voll mit Geschichten mit unterschiedlichen Charakteren, verbunden zu einer Reise durch die Welt der Musik.
Am Freitagabend ging es querbeet durch Träume uns S- Bahnen, vorahnungen und darum, sich aus der eigenen Kleinkariertheit zu befreien.
Lieder von Menschen, die Kraftpole sind und von der Gewissheit, dass es einen ersten Schritt geben wird, erzeugten in der Kleinkunstdiele Begeisterung.
Rund 70 Zuhörer spendeten langanhaltenden Applaus, wenn die mit Gitarren, Pianos, Melodica und Co. begleiteten Werke zum Träumen und Nachdenken anregten und für eine pure Gänsehaut- Atmosphäre sorgten.
Tageszeitung Holzminden? "Täglicher Anzeiger?" 20. Sept. 2013
Über den ersten Weserbergland- Trommeltag in der
Kulturmühle Buchhagen 2013
"Kraftvoll und mit Rhythmus im Blut"
Erster Trommeltag: Gelungene Premiere in der Kulturmühle
.......Im draussen aufgebauten Klangspielzelt konnten Kinder und Erwachsene , die selbst Lust zum Musizieren bekommen hatten, den pentatonisch (Fünftonmusik) gestimmten Instrumenten angenehme, harmonische Töne entlocken- auch ohne vorherigen Musikunterricht. ....
Neue Westfälische- Lokale Kultur- Montag, 15. Juli 2013
Pressespiegel- Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld
"Höllenkrach und Klangspielwiese"
Die "Nacht der Klänge" ist 10 Jahre alt geworden
(über die Nacht der Klänge in der Uni Bielefeld).
......., nebenan kann man auf der "Klangspielwiese" an pentatonisch gestimmten Instrumenten selbst aktiv werden. ....
Bildunterschrift (Foto mit Kindern an meinen Instrumenten):
Attraktionen suchen oder selbst musizieren: Auf der "Klangspielwiese" ist alles pentatonisch.
Schaumburger Zeitung, 31. 5. 2013
"Saiten, die ein Leben verändern"
Walter von Lingen: Vom Studienabbrecher zum Strassenmusikanten
Darunter ein Foto mit mir an meinen Stringboards in der Fussgängerzone in Rinteln
Rinteln. Walter von Lingen- das ist doch mal ein Name für einen Musiker, der mit den sanft- sphärischen Klängen seiner Fünf- Ton- Saiteninstrumente immer mal wieder in Rinteln aufspielt- wie gerade am "Westfalen- Tag" Fronleichnam. Ansonsten ermöglicht er Kindern und Erwachsenen in seinem "Regenbogenzelt" ein unkompliziertes gemeinsames Musikmachen.
Unzählige Instrumente, darunter auch Didgeridoo, Kalimbas, Oberton- Geigen und Streichpsalter gehören zu seinem Schatz, gerne kommt er zu privaten und öffentlichen Veranstltungen und auch in seinem Dörentruper Haus wird häufig musiziert.
Hinter diesem Musiker- Dasein steht eine durchaus bewegte Geschichte, eine Aussteigergeschichte, wie sie für seine Generation- er ist 53 Jahre alt- nicht ganz untypisch erscheint. Nach dem Abitur in Hannover (Anmerkung: Kindheit war in Hannover, Jugendzeit und Abitur war in Osterode/ Harz) und einem dann abgebrochenen Studium rund um Geografie, Botanik und Volkskunde entschied er sich für das Leben in einer Land- WG im Harz (Anmerkung: Es war eine Kommune), bis er nach zehn Jahren etwas ganz Neues beginnen wollte und nun seinen Lebensunterhalt mit dem Schnitzen von Holzspielzeug (Anmerkung: es war Holz- Schmuck, nicht Spielzeug) verdiente. Damit zugleich begann ein Herumreise- Leben, er kaufte sich einen gebrauchten Mercedes - Bus, zog über Märkte und Musikfestivals und entdeckte dann die "Magischen Oberton- Stringboards". Das sind sechssaitige (Anmerkung: sechs Doppelsaiten), kanuförmige Holzinstrumente, die auch dann eine harmonische Melodienvielfalt hervorbringen, wenn man noch ein Anfänger im Bespielen ist. "Diese Instrumente waren der Wendepunkt meines Lebens."
Weil die Musik fröhlich klingt, die grossen Stringboards auch sofort im Strassenbild auffallen und Walter von Lingen überhaupt sehr sympathisch rüberkommt, gelang es ihm jahrelang mit der Strassenmusik gut über die Runden zu kommen. Er kaufte sich schliesslich ein altes Haus unterhalb der Burg Sternberg, wo er sich lange an den dortigen Konzertreihen beteiligte und sich dann auch im Vorstand engagierte. Nach und nach entstand ein Programm- Angebot rund um sein orientalisch wirkendes, buntes "Regenbogenzelt" voller Musikinstrumente. Damit war er zuletzt gerade beim Kirchentag in Hamburg vertreten und hatte drei Tage lang immer "volles Zelt".
Im Internet (www.klangspielwiese.de) sieht man stimmungsvolle Fotos mit den vielen Menschen, die sich zum Musikmachen verlocken lassen.
"Mit der Strassenmusik allein kommt man nicht mehr so weit," sagt er. "Da haben sich die Zeiten wirklich geändert". Deshalb vermietet er sein "Regenbogenzelt" mit sich als dem musikalischen Anleiter für alle möglichen Gelegenheiten und hat dabei speziell auch mit Senioren, Kindern und Menschen mit Behinderungen zu tun. "Es ist einfach ein tolles Erlebnis, wenn man zusammen Musik macht und es dann richtig gut klingt. Die pentatonischen Instrumente sind ein schöner Einstieg, um ein Verhältnis zur Musik zu gewinnen. Ich finde, die Art der Musik tut der Seele wohl," erklärt der Musiker.
Sicher kommt Walter von Lingen in den Sommermonaten wieder in Rinteln vorbei. Davor aber spielt er beim Detmolder Kurzfilmfestival auf, nimmt am Obertonfestival im Steinbruch bei Osnabrück teil und am Sommerfest der Lemgoer Eben- Ezer- Stiftung.
Wer teilhaben will am Musizieren, findet Kontaktmöglichkeiten über seine Webseite. Einmal im Monat öffnet er in seinem Haus die "Klangspielstube", wo jeder kommen kann, um in einem heimeligen Konzert mitzumischen (Anmerkung: es ist kein Konzert, sonders gemeinsames Musizieren).
In der Fussgängerzone: Walter von Lingen mit seinen Fünf- Ton- Saiteninstrumenten. cok